Doch Matthias Gutmann hat noch viel mehr im Sinn, möchte Neues entwickeln, praktikable Lösungen schaffen. Und manchmal braucht es dazu einfach nur einen Zufall. So im Sommer 2019. Der junge Mann fuhr mit seinem Auto eine ganze Weile hinter einem Traktor mit Wasserfässern her. Und da gingen Matthias gleich mehrere Fragen durch den Kopf. Warum wird hier Wasser gefahren? Und wohin? Ginge sowas nicht auch mit Pumpen? Und woher weiß der Landwirt, wann er Nachschub braucht? Vielleicht wäre ein Füllstandsensor die passende Lösung? Aber wann benötigt der Boden Wasser? Wäre da nicht ein Bodensensor die bessere Lösung? All diese Themen ließen den ITler nicht mehr los. Und von da ab beschäftigte er sich intensiver mit der Materie.
So erfuhr er beispielsweise über eine Studie, dass durch entsprechende Bewässerung die Reben u.a. resistenter werden und eine moderate Bewässerung den Traubenertrag (kg/ar) signifikant steigern kann. Matthias stellte Nachforschungen an. Wie arbeiten die Winzer bisher? Was gibt es bereits auf dem Markt? Wie wird es genutzt? So kam er beispielsweise auf das Tensiometer, das in die Erde gestoßen wird und über die Saugspannung Auskunft über die Bodenfeuchte gibt. Aber all das muss vor Ort passieren, auf dem Acker, in den Reben. Ist das betriebswirtschaftlich tragbar? Die sogenannten „Soda-Kosten“ (Wegzeiten etc.) sind enorm. Sicher gibt es hier noch viel Potenzial für Einsparungen.