Sehen
Eine Weinprobe beginnt mit dem Auge. Schon beim Betrachten lassen sich wertvolle Erkenntnisse über den Wein erlangen. Klarheit und Farbe können einiges über den Zustand und die Reife verraten. Während Weißwein mit zunehmendem Alter immer kräftigere Farbtöne entwickelt, verliert Rotwein mit den Jahren seine Farbintensität.
Das Schwenken des Glases offenbart dem Betrachter, ob es sich um einen Wein mit viel oder wenig Alkohol bzw. Restsüße handelt. Denn der Wein hinterlässt dickflüssige Tropfen oder „Kirchenfenster“ an der Innenwand. Und es gilt: je öliger der Wein an der Glaswand herunterläuft, desto gehaltvoller ist dieser.
Riechen
Der Wein entfaltet an der Luft sein Aroma, sein Bukett. Diesen Duft zu beschreiben, erfordert eine gewisse Übung. Was dabei hilft, ist ein Vergleich mit vertrauten Düften. Erinnert der Wein an Früchte wie Äpfel, Beeren, Pfirsiche oder Grapefruit? Duftet er nach Holz oder verbreitet er Grasaromen? Welche Düfte kommen bekannt vor? Wie intensiv sind diese? Hier könnte das sogenannte „Aromarad“ des Deutschen Weininstituts eine wertvolle Hilfestellung bieten (siehe „Exkurs Aromarad“).
Schmecken
In der Regel riechen wir das, was wir zu schmecken glauben. Denn beim Schlucken treten die Aromen über die Verbindung des Rachens wieder in die Nase und können sich dort noch einmal entfalten. Über die Zunge nimmt man den süßen, sauren, salzigen oder bitteren Geschmack eines Weines wahr.
Der letzte Schritt einer Weinprobe ist die Prüfung des sogenannten Abgangs. Hierbei wird festgestellt, welcher Eindruck, welche Aromen und Stoffe vom Wein bleiben, wenn dieser sich nicht mehr im Mund befindet. Häufig kann so die Qualität des Weines festgestellt werden. Ein wichtiges Urteil bei professionellen Weinverkostungen.