Wenn die Tage kürzer werden und die kühlen Temperaturen nach Wärme, Geborgenheit und kuschelig-warmen Momenten „schreien“, beginnt die Glühwein-Zeit. Eine dampfende Tasse mit würzig-heißem Wein in der Hand, Partner(in) und Freunde dabei, vielleicht noch ein Feuer im Kamin oder ein Lagerfeuer im Freien. Was gibt es Schöneres? Die Hände werden vom Glas gewärmt, der Körper vom wohlig-warmen Getränk von innen. Und, na klar, es schmeckt auch richtig gut.
Dass ein erwärmter würziger Wein zum Wohlbefinden beitragen kann, hat man schon in der Antike erkannt. Denn das beliebte Heißgetränk blickt auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Der Glühwein soll sogar so alt sein wie die Weingeschichte selbst. Die alten Römer „brauten“ bereits ein Wein-Honig-Gewürz-Gemisch. Unter anderem mit Zimt, Nelke, Lorbeer und Anis. Es soll sogar über heilende Kräfte verfügt haben. Allerdings wurde das Getränk vorwiegend lauwarm getrunken. Im Mittelalter und in den Jahrhunderten danach fand der gewürzte Wein jedoch rasch Verbreitung in ganz Europa.
Wer hat’s erfunden? Anscheinend die Sachsen
Das wohl älteste Glühwein-Rezept stammt aus Sachsen und reicht mehr als 180 Jahre zurück. Im Dezember 1834 stand August Raugraf von Wackerbarth, Nachfahre des Erbauers von Schloss Wackerbarth im heutigen Radebeul, im winterlichen Belvedere. Er suchte nach einem Trank, der die Kälte vergessen macht und es warm ums Herz werden lässt. So vermählte er weißen Wein mit allerlei exotischen Gewürzen wie Safran, Anis und Granatapfel. Und hatte eine geistreiche Idee: er erwärmte seine Wein-Mischung.
Lange verschollen und über die Jahre wieder vergessen, wurde das Rezept des Raugrafen Ende 2013 im Sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden wiederentdeckt. Nach eingehender Prüfung war klar, dass es sich dabei um eine besondere Rezeptur handelte, die man heute als Glühwein bezeichnen würde.
(Quelle: www.schloss-wackerbarth.de)
Die Geschichte des Glühweins, wie wir ihn heute kennen, nahm im Jahr 1956 seinen Anfang. Rudolf Kunzmann füllte in seiner kleinen Augsburger Ein-Mann-Weinkellerei mit Gewürzen und Zucker versetzten Wein erstmals in Flaschen und verkaufte diesen als Glühwein. Nur war damals Zucker laut Weinrecht als Zutat in Verbindung mit Wein verboten. Und es kam, was kommen musste: ein Bußgeldbescheid. Der heute gleichzeitig den Beleg für den ersten in Flaschen abgefüllten Glühwein in Deutschland darstellt. Nachdem jedoch das Weingesetz geändert und der Zuckerzusatz legalisiert wurde, breitete sich der Glühwein insbesondere auf den Weihnachtsmärkten rasant aus und ist heute in der Winterzeit nicht mehr wegzudenken.
Heiße Weingetränke erfreuen sich internationaler Beliebtheit
Aber nicht nur in Deutschland ist dieses Heißgetränk beliebt. Es gibt ihn in vielen anderen Ländern. Bekannt unter den Bezeichnungen Glögg, Grog, Punsch, Caribou etc. Der Glögg wird beispielsweise in Skandinavien getrunken, je nach Wunsch auch mit einem Schuss Wodka. In Kanada ist der Caribou in aller Munde. Ein süßer französisch-kanadischer Rotwein, der mit Whiskey zubereitet sowie mit Ahornsirup oder Zucker gesüßt wird. Die Herstellungsmöglichkeiten sind vielfältig und einfallsreich. Der Gedanke dahinter ist jedoch immer der gleiche: warmer würziger Wein ist in der kalten Zeit eine wunderbare Wohltat.
Die Krönung aller Glühweine: der Winzer-Glühwein
Eine Besonderheit unter den Glühweinen stellt der Winzer-Glühwein dar. Er darf so genannt werden, wenn die Trauben ausschließlich von den eigenen Rebflächen stammen. Er wird auf der Basis von Wein, Gewürzen wie Zimt, Nelken, Zitronen- und Orangenschalen sowie Sternanis und Kardamom und diversen Aromen hergestellt. Eine Streckung mit Wasser oder Säften ist nicht erlaubt. Zur Süßung dürfen nur natürliche Zuckerstoffe verwendet werden. Im Vergleich zu Glühweinen aus dem Supermarkt unterscheiden sich Winzer-Glühweine meist mit deutlich feinerem Geschmack und frischeren Aromen. Zudem ist die Weingrundlage ein regionales Produkt.
Ursprünglich wurde der Glühwein vorwiegend auf der Basis von Rotwein hergestellt. In der Zwischenzeit hat sich auch der weiße Glühwein durchgesetzt. Bei der Herstellung von rotem Winzer-Glühwein werden tendenziell eher gerbstoffarme Sorten wie Dornfelder, Merlot oder auch Spätburgunder, aber auch tanninarme Cuvées, verwendet. Weiße Winzer-Glühweine wiederum haben einen fruchtig-frischen Geschmack. Klassische Rebsorten sind hier unter anderem Riesling, Chardonnay und Müller-Thurgau.
Heißes aus den Kellern der Bötzinger Winzergenossenschaft
Der rote Bötzinger Winzer-Glühwein ist eine Cuvée aus Spätburgunder Rotwein und Regent. Er zeichnet sich durch seinen fruchtigen Charakter mit den typischen Glühweingewürzen sowie einer fein abgestimmten Süße aus. Der weiße Winzer-Glühwein besteht aus einer Cuvée aus Weißem Burgunder sowie Müller-Thurgau. Er ist sowohl heiß als auch kalt auf Eis ein Genuss. Beide Glühweine sind trinkfertig gewürzt, gesüßt und müssen nur noch erwärmt werden. Bei der Erhitzung ist darauf zu achten, dass der Wein nicht kocht, damit der Geschmack erhalten bleibt. Ab sofort sind beide Winzer-Glühweine auch im neuen Gewand erhältlich. Und kennen Sie das Sternbild des „Bärenhüters“? Dieses erstrahlt hell über dem Bötzinger Bären auf den neuen Glühwein-Etiketten.
Bötzingen hat zudem für alle Fahrer eine tolle und schmackhafte Alternative im Angebot: ein alkoholfreier Glühwein auf der Basis vom Pinot Zero. Einfach lecker. Und ungefährlich.
Herzliche Einladung zum After-Work-Glühwein-Freitag
Lust, unsere Winzer-Glühweine in geselliger Runde zu probieren? Dann freuen wir uns auf Ihren Besuch bei unserem After-Work-Glühwein-Freitag. Die beste Einstimmung für das bevorstehende Wochenende. Natürlich schenken wir auch ausgewählte Weine sowie unsere prickelnden Sekte aus. Also einfach mal vorbeikommen. Immer von 17.00 bis 21.00 Uhr.
Die Termine am besten schon im Kalender eintragen:
Freitag, 4. November
Freitag, 2. Dezember (mit musikalischer Begleitung und auch ein bisschen länger)
Freitag, 13. Januar
Freitag 3. Februar (mit fastnächtlichem Rahmen)