Eigentlich war Daniel Maron immer ausgesprochener Biertrinker. In der Zwischenzeit ist er auch zum Wein „konvertiert“. Und das kam ziemlich überraschend. Heute ist er glücklich darüber, denn sonst wäre ihm im Leben etwas wirklich Fantastisches entgangen.
Von Farben und Lacken zu Wein
Verkaufen ist das Ding von Daniel Maron. Zwanzig Jahre arbeitete er in einem Farbengroßhandel als Vertriebler. Hier war er sowohl im Innen- als auch im Außendienst tätig. Und jeden Tag viele Stunden unterwegs. Auch wenn ihm die Tätigkeit selbst sehr viel Spaß machte, fehlte ihm doch das Zwischenmenschliche, der Austausch. Oft war er Einzelkämpfer. Und als dann Familie da war, verstärkten sich die Zweifel, ob der Job auf Dauer der richtige ist. Manchmal sah er seine Kinder nur noch kurz am Abend, manchmal sogar überhaupt nicht. Die Erkenntnis kam bald, dass etwas geändert werden musste. Die Familie sollte für Daniel Maron an erster Stelle stehen. Und dann schlug das Schicksal zu…
An einem Sonntagabend entdeckten er und seine Frau eine Stellenanzeige der Winzergenossenschaft Bötzingen. Noch am gleichen Tag wurde die Bewerbung geschrieben. Bereits einen Tag später erhielt Daniel Maron einen Anruf, ob er zu einem Gespräch vorbeikommen könnte. Dieses fand dann in der gleichen Woche am Donnerstag bei Hanspeter Johner statt. Der Geschäftsführer legte ihm in einem halbstündigen Gespräch die Karten offen auf den Tisch. Daniel hatte nun Bedenkzeit, ob er dieses Angebot annehmen wollte oder nicht. Seine Frau und er nutzten das Wochenende, alle Für und Wider abzuwägen. Die Vorteile lagen einfach auf der Hand. Am Montag sagte Daniel Maron zu, vier Wochen später trat er seine neue Stelle an.
Nun sind es etwa zwei Minuten Fußweg zur Arbeit. Die Mittagspause verbringt der Familienvater gemeinsam mit Frau und Kindern zu Hause, die neu gewonnene Zeit mit seinen Lieben ist durch nichts aufzuwiegen. In der Zwischenzeit ist Daniel Maron fast drei Jahre bei der Winzergenossenschaft Bötzingen. Und noch immer ist er überzeugt, dass es genau die richtige Entscheidung war.
Abwechslungsreich und immer was Neues
Am 1. November 2017 stieg Daniel in das neue Fachgebiet ein. Fakturierung und telefonische Kundenbetreuung sind seine vorwiegenden Aufgaben. Bereits vier Wochen später ging es schon auf eine Weinmesse, nach Hamburg. Auch mit seinem damaligen „Halbwissen“ hat das super funktioniert und war ein perfekter Einstieg für den vormals überzeugten Biertrinker. Denn nicht nur Fachkenntnisse sind auf Messen gefragt, sondern insbesondere das Auftreten, die Sympathie, das Ankommen bei den potenziellen Kunden. Und das ist für Daniel ein echtes Heimspiel. Hier liegen unter anderem seine Stärken.
In der Zwischenzeit ist der Bötzinger ein echter Allrounder in der Winzergenossenschaft geworden. Er betreut den Online-Shop, indem er diesen stets aktuell hält, die neuen Weine einstellt, Aktionen einpflegt und das Ganze stetig im Blick behält. Aber Daniel hilft auch gerne in der Vinothek aus, wenn Not an Mann ist. Päckchen für den Versand werden von ihm gepackt und im Herbst steht die Traubenannahme auf seinem Plan. Extra hierfür hat er seinen Kranführerschein gemacht.
Der Wein hat einen neuen Verfechter gewonnen
Auch mit den Winzern kann es der gelernte Verkaufsberater sehr gut. Die Bötzinger kennen sich halt untereinander. Immer gibt es ein paar nette Worte, ein kurzer Plausch bei Annahme der Trauben. Daniel weiß, dass ohne die Winzer alles gar nicht möglich wäre. Ein prima Verhältnis untereinander ist wichtiger denn je. Und das möchte gepflegt sein.
In der Zwischenzeit hat Daniel Maron auch den Wein lieben gelernt. Sein favorisierter Liebling ist ein eisgekühlter Rivaner. Aber auch ein Grauer Burgunder und gerne eine einfache Weißweinschorle an heißen Tagen dürfen es sein. Natürlich ist zwischendrin ab und an noch ein Bierchen dabei…
Das Multitalent hat nun einen ganz anderen Bezug zum Produkt. Nicht nur, dass er den Wein genießen kann. Vielmehr ist er auch bei der Entwicklung von neuen Produkten dabei, angefangen von der Probe im Labor, über die Etikettenentwicklung bis hin zur Abfüllung. Gerade die Arbeit in einem kleinen Betrieb, so Daniel Maron, bietet eine Fülle an Abwechslung. Das hat er schätzen gelernt. Gerne würde er noch tiefer hinter die Kulissen blicken und auch mal eine längere Zeit dem Kellermeister bei seiner Arbeit zur Hand gehen. Aber eins nach dem anderen.
Das Unternehmen ist so erfolgreich wie jeder Einzelne
Und dann bringt es Daniel Maron noch einmal auf den Punkt, was ein erfolgreiches Unternehmen ausmacht. Nämlich jeder einzelne Mitarbeiter. Jeder ist gleich wichtig. Nur so kann ein Betrieb wie die Winzergenossenschaft funktionieren. Sobald einer im Glied fehlt, kann es Probleme geben. Die Arbeit „Hand in Hand“ hält der Rivaner-Verfechter ganz hoch. Er wünscht sich, dass bei allen dieses Verständnis so vorhanden ist.
Über das Zwischenmenschliche braucht sich Daniel Maron jetzt auch keine Gedanken mehr zu machen. Das ist super hier, schmunzelt der Vertriebler. Ein kleines Schwätzchen hier, ein gemeinsames Lachen dort gehört genauso dazu wie die sorgsame Erledigung der Aufgaben. Der „neue“ Weinexperte fühlt sich wohl in der Winzergenossenschaft. Hier hat er nun sein zweites Zuhause gefunden.