Ursprünglich kommt er aus dem Automobilsektor, ist gelernter Automobilkaufmann. In der Firma, wo Daniel arbeitete, wurden Stellen abgebaut. Leider musste auch er gehen. Oder aus heutiger Sicht gesehen – zum Glück. Denn oft hilft dies auch, wieder das Richtige zu finden. So bei Daniel. Auf einem Dorffest in Merdingen erfuhr der junge Mann, dass ein Winzer Helfer für die Ernte sucht. Eine super Sache als Überbrückung. Die Frau des Winzers, Petra Dier, ist in der Winzergenossenschaft Bötzingen beschäftigt. Diese informierte den eingesprungenen Erntehelfer dann auch, dass dort eine Stelle ausgeschrieben ist.
Es war von Anfang an ein gutes Gefühl
Damals hatte Daniel noch in Bötzingen gelebt. Eigentlich eine perfekte Gelegenheit. Nach seiner Bewerbung hatte er dann sogleich ein Gespräch mit Geschäftsführer Volker Kern. Diesen Austausch beschreibt der junge Mann noch heute als sehr angenehm, offen und entspannt. Da hatte er schon andere Dinge erlebt. Auch sein Einsatz bei der freiwilligen Feuerwehr und somit ein mögliches „Arbeitsplatz-schnell-verlassen-müssen“ wurde positiv gesehen und Unterstützung zugesagt.
Volker Kern rief Daniel Schober nur wenige Tage nach dem Gespräch an. Sie wollten ihn haben. In der Zwischenzeit gab es sogar noch weitere Zusagen von anderen Firmen. Aber Daniel musste nicht lange überlegen. Er hatte einfach ein gutes Bauchgefühl. Am 1. November 2019 startete er seine Karriere bei der Winzergenossenschaft Bötzingen. Und sein Bauchgefühl hatte Recht. Die Stelle ist das Beste, was ihm passieren konnte, so sagt er. Jeden Tag kommt er mit Freude zur Arbeit.
Natürlich spielt vor allem die Atmosphäre eine wichtige Rolle. Und das Team. Hier hilft man sich gegenseitig, macht mal einen Witz, spricht mal über ein Fußballspiel. Und die Arbeit geht dem nun mittlerweile Nicht-Bötzinger leicht von der Hand.
Jede Menge Herausforderungen - aber auch jede Menge Spaß
Daniels Haupttätigkeit liegt in der Bearbeitung von Aufträgen, der Fertigstellung von Versandpapieren, der telefonischen Beratung und auch im Verkauf in der Vinothek. Hier möchten die Kunden beraten werden, um den richtigen Wein mit nach Hause zu nehmen. Das war eine riesige Umstellung für Daniel Schober. War er bis dato doch ein ausgesprochener Biertrinker. In der Zwischenzeit ist er jedoch vom „beruflichen Weintrinker“ zum Weinliebhaber mutiert. Am liebsten mag er die Kabinett-Weine. Dabei ist es beim Wein wie bei der Musik. Er mag, je nach Stimmung, alles hören (und trinken). Somit sind sowohl liebliche als auch trockene Weine im Schober-Weinkeller. Und irgendwo steht auch noch ein Kasten Bier…
Sehr schnell wurde dem „Neuzugang“ Verantwortung übertragen. Aber es war auch immer, falls notwendig, Unterstützung zur Stelle. Die größte Herausforderung für Daniel war bisher der Einsatz im Wiegehäusle bei der Weinlese. Was kommt in welchen Tank? Wie sehen die Trauben aus? Für was werden die genommen? Hier war viel Anspannung dabei, die Konzentration immer auf dem Höchststand. Aber es hat auch Spaß gemacht. Somit konnte Daniel in kürzester Zeit viel Neues kennenlernen, insbesondere auch die Mitglieder. Und natürlich (wie soll es anders sein?) gab es nebenher auch noch einen Feuerwehr-Einsatz, bei dem er gefragt war. Auch das wurde von ihm und seinen Kollegen perfekt und problemlos gemeistert.
Die Mischung macht’s: sowohl rasant als auch völlig entspannt
Wenn Daniel mal nicht Wein trinkt, engagiert er sich bei der freiwilligen Feuerwehr in Bötzingen, leitet auch die Jugendfeuerwehr-Übungen.
Sein größtes und zeitlich längstes Hobby sind die RC-Autorennen. Hier ist er semiprofessionell unterwegs, wird auch gesponsort. Verschiedene Rennserien hat er schon mitgemacht und kann einige Titel vorweisen. Er ist süddeutscher Meister in der Klasse F1. Bei den Deutschen Meisterschaften erreichte er 2016 einen fünften Platz. Mit diesem Hobby kommt Daniel viel rum in Deutschland, lernt neue Leute und Gleichgesinnte kennen.
Und wenn er mal ganz abschalten will, setzt er sich zu Hause vor sein 650 Liter-Meerwasser-Aquarium und träumt sich in die Unterwasserwelt. Das geht natürlich am besten – wie soll es anders sein – mit einem Gläschen BÖTZINGER.