Der direkte Weg von der Winzergenossenschaft Bötzingen zu MOBY an der Kieler Förde dauert gute acht Stunden. Exakt 844 Kilometer sind dafür mit dem Auto zu überwinden. Es geht natürlich auch etwas kürzer – mit dem Flieger nach Hamburg. Dann ist es nur noch eine gute Stunde mit knapp 100 Kilometern. Für uns hier unten vielleicht doch ein bisschen zu weit für ein schnelles Fischbrötchen, wenn auch ein außergewöhnliches. Auf jeden Fall ist MOBY in Kiel einen Besuch wert. Spätestens, wenn man in dieser Region sowieso einmal unterwegs ist.
Und das ist die Geschichte, die dahintersteckt
Kiel liegt an der Ostsee. Genau genommen an der Kieler Förde. Jeder Urlauber, der hierherkommt, möchte natürlich auch den frischen Fisch aus der See genießen. Und genau das, so Till Schmitz, Mitbegründer von MOBY, ist in Kiel ein echtes Problem. Das Fischangebot in der Stadt ist einfach begrenzt. Und dazu oftmals fantasielos. Und so kamen die drei Freunde Till Schmitz (26), Christian Wöhlcke (25) und Julius Rabe (27) auf eine bombastische Idee. Mit ein wenig Gastronomie-Erfahrung und ganz viel Lust, sich selbständig zu machen, gründeten sie im Dezember 2018 MOBY. Direkt an der Kiellinie stellten sie Mitte Mai 2019 einen Container auf. Und starteten ihre Erfolgsgeschichte.
Auf ihrer Internetseite beschreiben die Gründer, was sich hinter MOBY verbirgt: „MOBY ist eure Kieler Adresse für kreative Fischgerichte und innovatives Seafood mit Panoramablick auf die Förde.“
Die Bezeichnung „kreativ“ und „innovativ“ sind dabei Programm, so Till Schmitz. Er ist übrigens der Feelgood-Manager im Team. MOBY ist keine 0815-Fischbude. Vielmehr wird hier alles selbst gemacht. Für jeden Fisch gibt es ein anderes Brötchen sowie eine selbst kreierte eigene Soße. Das Ergebnis: sooooo lecker!!! Der Renner ist – ob man es glaubt oder nicht – Fish & Chips. Hier wird der „Catch of the day“ fein zubereitet und mit einer selbstgemachten Remoulade serviert.
Und dann ist da noch die unvergleichliche Atmosphäre. In Strandkörben gekuschelt, genießen die Gäste den Sonnenuntergang an der Förde, mit einem Gläschen Bötzinger Wein in der Hand. Unglaublich – aber wahr!
Doch wie kommt der Bötzinger Wein an die Kiellinie 61a?
Manchmal sind die Wege unergründlich. Manchmal hat es auch einfach so sollen sein. Wie in diesem Fall. Denn auch hier wollten die Fischliebhaber kein 0815-Wein im Angebot haben. Und die Lösung lag so nah: Der Papa von Mitbegründer Julius ist bereits seit Jahren begeisterter Fan und echter Liebhaber der Bötzinger Weine. Er legte den Jungs ans Herz, diese doch einmal auszuprobieren.
Die Resonanz ist fantastisch. Mit sechs Bötzinger Weißweinen sowie einem Bötzinger Spätburgunder Rosé und einer eigens kreierten Weinkarte steht MOBY nun nicht nur für trendige Fischbrötchen sondern auch für besten Weingenuss an der Kieler Förde. Und das täglich ab 10.00 Uhr Open End.
Zuviel versprochen?
MOBY befindet sich als junges Unternehmen erst noch in den Startlöchern. Aber mit immensem Erfolg. Neben der echten gelebten Nachhaltigkeit und ausschließlich regionalen Produkten (außer dem Wein, mit gutem Grund – versteht sich) ist es auch die gelebte Leidenschaft, die hinter dieser Idee steht. Till Schmitz betont, dass sie eine der besten Crews für die täglichen Aufgaben anheuern konnten. Damit steht und fällt alles.
Der Seafood-Panoramablick-Foodcontainer hat es auch geschafft, Mitglied bei Feinheimisch zu werden. Feinheimisch steht für unverfälschten Genuss aus Schleswig-Holstein mit frischen, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Diese werden verantwortungsvoll, umweltverträglich und nachhaltig produziert. So arbeitet MOBY ausschließlich mit Partnern zusammen, die genauso viel Spaß an gutem Essen haben.
Darüber hinaus ist es Aufgabe von Feinheimisch-Mitgliedern, den bewussten Umgang mit Lebensmitteln sowie gesundem Essen zu vermitteln. Hier engagiert sich MOBY insbesondere für die Segelkinder vom Camp 24/7, direkt nebenan an der Kiellinie.
Leidenschaftlichen Genuss leben und erleben
Sicher können wir den Bötzinger Wein auch in heimischen Gefilden genießen. Doch bei so viel Leidenschaft, so viel kreativem Seafood und so viel Wasser mit Sonnenuntergang, ist der Genuss eines BÖTZINGERs an der Kieler Förde, nebst leckerem Fischbrötchen, etwas ganz Besonderes. Und ein MUSS für alle Kiel-Besucher. Zumindest ab jetzt, wo jeder Bescheid weiß. Also, nicht vergessen: Kiellinie 61a.
Natürlich möchten auch die MOBYaner gerne wissen, woher der Wein kommt, was ihn ausmacht und was bzw. wer dahintersteckt. Die Winzergenossenschaft Bötzingen hat die engagierten Jungunternehmer bereits in den schönen Kaiserstuhl eingeladen. Mal sehen, vielleicht klappt es ja mit einem Besuch, einer Besichtigung, einer Weinverkostung und einigem mehr in Bötzingen. Denn dann steht vielleicht noch mehr Leidenschaft hinter den kulinarischen Offenbarungen. Wenn überhaupt möglich.