Unterwegs sein, mit Menschen reden, hartnäckig bleiben, erfolgreich agieren. Das ist sein Leben. Schon immer. Bis jetzt. Manfred Baier ist ein Außendienstler und Vertriebsmensch durch und durch. Er ist süchtig danach. Sagt er selbst von sich.
Bereits nach seiner Ausbildung als Bürokaufmann ging es los. Eigentlich startete er als Schreibtischtäter. Aber bald schon wurde er „in die weite Welt“ geschickt. Denn sein Talent konnte er nicht lange „verbergen“. So war er für sehr viele Branchen unterwegs: Maschinen, Versicherungen, Video & Film, Uhren & Schmuck. Später dann für eine Spirituosen- und Wein-Agentur. Und genau hier knüpfen sich die ersten zarten Bande mit dem Bötzinger Wein.
Glücksfall: Mit den Bötzingern sofort auf gleicher Wellenlänge
Dabei hatte der gebürtige Delmhorster bisher keinerlei Verbindungen zum Kaiserstuhl. Im Norden Deutschlands ist er zu Hause, mittlerweile in der Nähe von Bremen. Für diese Region schlägt sein Herz. Dieser Menschenschlag ist ihm bekannt. Mit denen kann er gut schnacken. Doch die Bötzinger Weine hatten es dem Fast-Ostfriesen angetan. Aber nicht nur die Weine. Auch die Menschen und das gesamte Konzept dahinter. Vor vier Jahren etwa besuchte Manfred Baier das erste Mal die Winzergenossenschaft Bötzingen. Und er ging beeindruckt und sogar begeistert wieder nach Hause. Mit dem damaligen Geschäftsführer Hanspeter Johner verstand er sich auf Anhieb. Einfach die gleiche Wellenlänge.
Über die Agentur die Bötzinger Weine zu verkaufen, war für ihn ein echtes Anliegen. Doch er wurde von seinem damaligen Arbeitgeber ausgebremst. Hier kam er nicht weiter. Und wie es so oft im Leben spielt, ergab auch hier das eine das andere. Hanspeter Johner signalisierte dem Norddeutschen mehrmals, dass die Winzergenossenschaft Interesse an einer Zusammenarbeit hätte. Sein Nachfolger Volker Kern stellte den Außendienstler dann sogar bei der Winzergenossenschaft ein. Obwohl direkt darauf der erste Lockdown folgte, haben weder die Bötzinger noch Manfred Baier diese Entscheidung bisher bereut.
Wichtig: Den Gegenüber auf dem richtigen Fuß erwischen
In dieser Zeit agierte der engagierte Außendienstler sehr oft am Telefon von zu Hause. Aber wenn er kann, ist Manfred Baier am liebsten unterwegs. Die Arbeit und auch die Fahrerei machen ihm Spaß. So betreut er das Gebiet von Osnabrück bis Münster, rüber bis zur holländischen Grenze und dem Harz sowie gesamt Schleswig-Holstein.
Und dass es der sympathische „Fischkopf“ draufhat, hat er schon so oft bewiesen. Sein „Geheimnis“: die Menschen erst einmal reden lassen. Nicht gleich das ganze Pulver verschießen. Es ist wichtig, sein Gegenüber genau einschätzen zu können. Was ist das für einer. Wie kann man den „packen“, wie sich einig werden. Bei den Ostfriesen, so Manfred Baier, wird erstmal Tee getrunken. Vorher geht überhaupt nichts. Und dann zeichnet ihn noch Hartnäckigkeit aus. Er lässt sich einmal, zweimal abwimmeln. Kommt aber auch ein drittes Mal wieder. Irgendwann trifft man sein Gegenüber „auf dem richtigen Fuß“, so seine Devise. Und man muss Bescheid wissen, sich vorher informieren. Und mit dem Wissen genau in der richtigen Situation punkten.
Ehrgeizig: Ausruhen ist später
Die Anlaufstellen des Außendienstlers sind derzeit insbesondere Edeka- und Rewe-Märkte sowie Getränkefachhändler. Aber man darf es nie dabei belassen, so der engagierte Mann. Ständig ist er auf der Suche nach neuen Wegen, nach neuen Absatzmärkten. Man muss immer verschiedene Ideen verfolgen. Oft ergibt sich durch Hartnäckigkeit eine weitere Alternative. Und genau das macht ihm riesig Spaß. Auf dem Umsatz, den Manfred Baier für Bötzingen erzielt, wird sich nicht ausgeruht. Ganz im Gegenteil. Es motiviert ihn, immer besser zu sein.
Das ist sein Ehrgeiz, der ihm wohl schon in die Wiege gelegt wurde. Die Arbeit für die Winzergenossenschaft Bötzingen treibt ihn so richtig an. Er freut sich darauf, die nächsten Jahre zu zeigen, was er draufhat. Er hat sich sogar selbst Umsatzziele gesteckt. Das lässt ihn zu Höchstleistungen auflaufen. Was Besseres konnte ihm jetzt nämlich einfach nicht passieren. Bötzingen wird ihn nun, wenn alles gut läuft, bis zur Rente begleiten.
Und noch ein Glücksfall: Opa Manfred - und das mit (genauso viel) Leidenschaft
Und Bötzingen begleitet ihn nicht nur arbeitstechnisch. Sondern auch in seiner Freizeit. In Form eines feinen Weiß- oder Grauburgunders. Auch den roten lässt er sich gerne mal schmecken. Oder eine leckere Beerenauslese. Je nach Jahreszeit und Gusto.
Ausgleich zu seiner Arbeit fand Manfred Baier früher vor allem im Fußball. Hier war er sehr aktiv. Hat später seine beiden Jungs sogar trainiert. Jungs sind es mittlerweile auch nicht mehr, sondern gestandene und erfolgreiche Männer. Genau wie der Papa. Und haben diesen zum stolzen Opa gemacht. Und das ist es, was Manfred Baier den Ausgleich zu seiner agilen Tätigkeit bringt. Und ihn jung bleiben lässt. Sein Hobby heißt nun „Opa sein“. Und das mit all seiner Leidenschaft und Hingabe. Hierfür brennt er genauso wie für seine Arbeit. Und das wird wohl immer so bleiben.