Tatsächlich hat der junge Glottertäler im Jahre 1985 erst Bäcker gelernt. Doch dann sollte alles anders kommen. Das Militär klopfte an seiner Tür. Doch das wollte Clemens, auch auf Grund des Golfkrieges, auf jeden Fall vermeiden. Also ging er zum Zivildienst. Und zwar als landwirtschaftlicher Betriebshelfer. So war er morgens in der Backstube und mittags mit dem Schlepper unterwegs, später nur noch in der Landwirtschaft. Clemens half dabei im landwirtschaftlichen Betrieb seines Onkels aus und arbeitete als Betriebshelfer bis 1995 in der gesamten Region.
Endlich angekommen - und glücklich
Dann traf er im Ehrenstetter Winzerkeller den dort angestellten Kellermeister Norbert Faller. Dieser schlug dem jungen Mann eine Umschulung zum Weinküfer vor. Als Clemens 1997 die Umschulung abgeschlossen hatte, verbrachte er ein weiteres Jahr in einem Weingut, bevor er 1998 den Weg nach Bötzingen fand. In der Winzergenossenschaft war die Stelle eines Gesellen freigeworden. Auch hier entschied sich Clemens schnell. Allerdings wollte der umtriebige junge Mann erstmal nur ein Jahr bleiben. Doch es kam auch hier ganz anders. Clemens Disch erhielt die Möglichkeit, die Meisterschule zu besuchen. 2003 hatte er den „Kellermeister“ in der Tasche. Und seit 2006 ist er als 2. Kellermeister im Weinkeller der Winzergenossenschaft nicht mehr wegzudenken.
Arbeit auf höchstem Niveau – und mit großer Motivation
Als zweiter Kellermeister und somit Stellvertreter des ersten Kellermeisters Heinrich Höfflin ist seine Hauptaufgabe, alle Geschicke im Keller zu leiten. Dabei ist die Zusammenarbeit mit Heinrich sehr eng, sie verstehen sich fast blind. Beide besprechen die anstehenden Aufgaben und Vorgehensweise. Clemens setzt das Besprochene mit seinen Mitarbeitern im Keller um. Vieles machen sie aber auch im Team. Beispielsweise die Vorproben im Labor, das Verkosten und gemeinsame Abstimmen. Und es macht riesig Spaß, so zu agieren, betont Clemens Disch. Denn das, wo sie jetzt stehen, haben sich die beiden in den letzten Jahren hart erarbeitet. Und sie sind auf dem richtigen Weg. Ihr Ziel: das hohe Niveau halten, nicht nachlassen und ständig besser werden.
Tagsüber im Weinkeller - und in der Freizeit in den Reben
Clemens Disch ist fasziniert von der Arbeit mit dem Wein, von der Vielfältigkeit. Zu Hause hat er noch 16ar eigene Reben, um die er sich kümmert. Also ist er tagsüber Kellermeister, in seiner Freizeit Winzer. Und jedes Jahr ist es anders. Sowohl in den Reben als auch im Keller. Immer neue Herausforderungen lassen der Kreativität freien Lauf. Zum Wein wird eine ganz besondere Bindung aufgebaut, so der Kellermeister. Man zieht in quasi groß. Clemens Disch weiß letztendlich genau, wie der Werdegang des Weines war, den er gerade in seinen Händen hält. Und man kann auf das Ergebnis einwirken, den Wein „in die richtige Richtung lenken“. Und genau dies macht die Arbeit eines guten Kellermeisters aus.
Auch das muss sein - Outdoor, Wellness und der SC Freiburg
Seine Reben im Glottertal sind für den Kellermeister ein perfekter Ausgleich zu der Arbeit in der Winzergenossenschaft Bötzingen. Aber nicht nur das. Mit seiner Frau erkundet Clemens Disch auf Wanderungen die schöne Region. Oder sie gönnen sich ein erholsames Wellness-Wochenende. Auch das Mountainbike-Fahren hat der Kellermeister jetzt entdeckt. Mit seinem neuen E-Mountainbike ist selbst der Kandel nun nicht vor ihm sicher. Zudem ist der Weinliebhaber Fußballfan. Sein Herz schlägt hierbei für den SC Freiburg. Eben ein Lokalmatador. Und wenn er mit seiner Frau dann gemütlich in seinem kleinen Häusle in den Weinbergen sitzt und die Aussicht genießt, gehört im optimalsten Falle ein Schlückchen Weißburgunder Kabinett Trocken oder Sauvignon Blanc dazu. Was auch sonst…