Spontankäufe, richtig gute Jahrgänge oder der Lieblingswein. Manche Gelegenheiten zum Kauf von Weinflaschen können manchmal einfach nicht umgangen werden. Und dann stellt sich natürlich die Frage: Wohin mit dem wertvollen Schatz, so dass dieser auch in Zukunft Genussmomente garantiert.
Welcher Wein auf längere Sicht gelagert werden kann und welcher etwas schneller verbraucht werden sollte, kommt zum einen auf die Qualität des Weines an. Manchmal auch auf die Verschlussart. Hier heißt es, dass Weine mit Lagerungspotenzial vorzugsweise mit Naturkorken verschlossen werden. Doch inzwischen ist es sogar üblich, dass auch Top-Weine einen Schraubverschluss haben. Auf jeden Fall sollten Weine mit Naturkorken liegend gelagert werden. So wird das Austrocknen des Korkens vermieden. Bei Flaschen mit Schraubverschluss ist es egal.
Welcher Wein? Und welcher Wein nicht?
Eines ist jedoch sicher: je höher der Alkohol, die Süße oder Säure eines Weines sind, desto höher ist sein Lagerungspotenzial. Genauso haben ausgeprägte Tannine Einfluss auf die Lagerungsmöglichkeiten von Weinen. Dabei kommt es immer auf die Summe dieser Inhaltsstoffe an.
Edelsüße Spezialitäten wie Trockenbeerenauslesen, die eine frische Säure mitbringen und im Alkoholgehalt nicht allzu niedrig sind, können ohne Probleme 20 Jahre oder noch länger aufbewahrt werden. Sie entwickeln ihre volle Reife und Eleganz oft erst nach einigen Jahren und sind außergewöhnliche Geschenke zu ganz besonderen Anlässen.
Ebenfalls Jahrzehnte haltbar sind hochwertige Rotweine mit einem hohen Gerbstoffanteil und Alkoholgehalten von 13 vol.% oder mehr, insbesondere wenn sie auch noch im Barrique-Fass gereift sind. Basisqualitäten trockener Weine sollten innerhalb von 3 Jahren getrunken werden. Im Premiumbereich sind bei trockenen Weinen auch 5-10 Jahre kein Problem. Bei lieblichen Spät- und Auslesen, insbesondere von der säurebetonten Sorte Riesling, kann man den Vorrat unbesorgt noch etwas länger pflegen.
Sekt schmeckt am besten frisch. Er wird mit der Zeit nicht besser, sondern älter. Ein bis zwei Jahre Lagerung im Keller sind kein Problem. Winzersekte vertragen auch eine dreijährige Aufbewahrung. Auf jeden Fall jedoch stehend. So bleibt die feine Perlage am besten erhalten.
Andere, und durchaus viele, Weine sind gar nicht für längere Lagerungen vorgesehen, wie leichte Weißweine oder auch Roséweine. Diese schmecken jung genossen sowieso am besten. Denn in den ersten Jahren kommen die ausgeprägten Fruchtaromen am deutlichsten zur Geltung. Wenn man sie nicht gerade in der prallen Sonne aufbewahrt oder bei extremer Kälte braucht man sich bei diesen Weinen keine Gedanken über die Lagerung machen. Am besten bei jeder sich bietenden Gelegenheit genießen.
Auf die Temperatur und Luftfeuchtigkeit kommt es an
Generell gilt: Wein sollte möglichst bei konstanten Temperaturen gelagert werden. Große Temperaturunterschiede im Raum verträgt der Wein nicht. Zudem tut dem Wein alles über 21°C nicht gut. Die ideale Lagerungstemperatur für Wein bewegt sich zwischen 7 und 18°C. Wobei die perfekte Temperatur wohl bei 12 bis 13°C liegt. Aber das ist für den „normalen“ Weintrinker nicht unbedingt von Relevanz.
Darüber hinaus sind Weine auch nicht ganz so empfindlich, wie es teilweise scheint. Sie können durchaus für eine gewisse Zeit „nicht ideal“ aufbewahrt werden. Sogar einige Monate im Kühlschrank vertragen sowohl Rot- als auch Weißweine. Allemal besser, als sie der Wärme oder Sonnenstrahlen auszusetzen. Denn Licht, insbesondere UV-Strahlung des natürlichen Lichts, können zu einer schnelleren Reifung von Weinen sorgen.
Genauso spielt die Luftfeuchtigkeit bei der Lagerung eine wichtige Rolle. Diese sollte zwischen 50 und 80 Prozent liegen. Darunter könnte der Korken austrocknen und für das Eindringen von zu viel Luft sorgen. Darüber könnte sich am Korken Schimmel bilden und die Etiketten in Mitleidenschaft ziehen. Eindeutige Vorteile haben in diesem Falle Flaschen mit Schraubverschlüssen.
Im Zweifelsfalle ab unters Bett
Die Lagerung des Weines im Keller ist die ideale Lösung. Hier herrscht in der Regel die richtige Temperatur. Er ist geruchsneutral, dunkel und frei von Erschütterungen. Aber auch in der Abstellkammer lässt sich Wein für einige Jahre aufbewahren. Ein perfekter Ort wäre auch das Schlafzimmer. Den Wein in einen Karton packen und diesen unters Bett schieben. Fertig.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, ist mit einem Weinklimaschrank gut beraten. Der ist nicht nur schick, sondern auch praktisch. Mit verschiedenen Temperaturzonen, kann der jeweilige Wein bereits auf Trinktemperatur lagern. So ist die Flasche für ganz spontane Genussmomente bestens temperiert.
Quellen: www.weinfreunde.de; www.deutscheweine.de