Die Liebe hat sie in den Kaiserstuhl gebracht. Eigentlich ist sie Tauberfränkin. Stammt aus Nordbaden, direkt an der bayerischen Grenze. Und sie war schon immer ein „Genossenschafts-Kind“. Die Eltern hatten bereits Reben, allerdings in Steillagen. Tätig war Ursula Kröhle ganze 28 Jahre für die Winzergenossenschaft Beckstein. War dort Verkaufsleiterin und viel unterwegs. Auf Messen, Fachveranstaltungen u.v.m. Dann hat sie ihren jetzigen Mann kennengelernt. Einen Kaiserstühler. Und so ist sie dann hierhergezogen.
Messen sind für die Weinbranche nach wie vor von großer Bedeutung
Dass die engagierte Verkäuferin dem Wein treu bleiben möchte, war von Anfang an klar. Glücklicherweise ist diese Region eine ausgesprochene Weinregion. Fündig ist die damals Mittvierzigerin in der Winzergenossenschaft Bötzingen geworden. Seit 2007 ist sie nun hier. Ihren zukünftigen Chef Hanspeter Johner und sein Team hatte sie schon von verschiedenen Veranstaltungen, Messen etc. gekannt. Und so war es nichts vollkommen Neues für sie.
Auch ihrer Tätigkeit blieb sie treu. Ihre Messeerfahrungen und Kundenkontakte konnte sie nun für die Bötzinger einbringen. So baute sie hier die Präsentation auf Endkunden-Messen auf. Mittlerweile war sie schon auf über 100 Messen für die Winzergenossenschaft unterwegs. Mit ihrem Wissen holt sie immer das Beste aus jeder Veranstaltung raus. Wenn man sich für einen neuen Messestandort entschieden hatte, war Ursula Kröhle anfangs immer mit dabei. Sie wollte ein Gefühl dafür bekommen. Schauen, ob das ganze auch erfolgreich sein wird. Dass Messen wichtig sind, davon ist sie überzeugt. Insbesondere für die Akquise von Neukunden. Genauso überzeugt ist sie davon, dass es diese „Kontaktbörsen“ auch nach Corona wieder geben wird. Vielleicht anders als bisher. Aber immer noch entscheidend für diese und weitere Branchen.
Wichtig ist, so die gestandene Verkäuferin, dass die Kunden auf der jeweiligen Messe immer den gleichen Ansprechpartner haben. Ein Gesicht, das sie kennen. Nur so können langfristige Bindungen entstehen. Es ist immer einfacher, wenn man die Leute persönlich kennt.
Die Story dahinter macht einen guten Verkäufer aus
Und genau das gilt auch für „draußen“. Etwa 450.000 Kilometer ist Ursula Kröhle für die Bötzinger Weine bis jetzt gefahren. Meist war sie gemeinsam mit Agenturen außerhalb Baden-Württembergs unterwegs, die Kunden besuchen oder neue dazuzugewinnen. Der persönliche Kontakt ist ihr schon immer gelegen. Viele kannten sie auch bereits von ihrer vorherigen Tätigkeit. Es geht darum, sich vor Ort alles anzuschauen, mitten im Geschehen zu sein, mit den Leuten zu sprechen, strategisch zu agieren. Nur das bringt dann auch den nötigen Erfolg. Und es macht einfach Spaß. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang auch immer die Story hinter dem Wein. Nur, wenn man was zu erzählen hat, kann man gut verkaufen.
Wenn Ursula Kröhle nicht unterwegs sein kann, pflegt sie den Kundenkontakt vom Büro aus. Sich immer wieder in Erinnerung zu rufen, ist ihrer Meinung nach unabdingbar. Auch erfasst sie Aufträge, schreibt Lieferscheine, analysiert Zahlen, nimmt Bestellungen entgegen und bringt das Gewünschte auf den Weg. Dass die Digitalisierung in vielen Bereichen nun auch Eingang in das Unternehmen gefunden hat, kann sie nur begrüßen.
Gleich nach dem Wein kommt die körperliche Fitness
Mit bestem Gewissen kann die Tauberfränkin sagen, dass sie im Kaiserstuhl und auch in der Winzergenossenschaft Bötzingen gut angekommen ist. Es macht ihr Spaß, hier zu sein. Und es macht ihr Spaß, für den Bötzinger Wein tätig zu sein. Ihr persönlicher Liebling ist der Grauburgunder Kabinett Trocken. Ihr Mann, mittlerweile in Rente, hat sich vor wenigen Jahren ein Rebstück zugelegt. Sozusagen als Hobby. Auch wenn Ursula Kröhle hier nicht immer aktiv mit dabei ist, wird sie das Thema Wein wohl ihr ganzes Leben begleiten. Und sie genießt auch gerne ein Gläschen Wein im eigenen Rebhisli.
Wenn es dann doch mal nicht um Wein geht, ist die Endfünfzigerin sportlich sehr aktiv. Ihre Leidenschaft gilt dem Schwimmen. Das war schon immer so. Mindestens ein- bis zweimal pro Woche ist sie im Schwimmbad anzutreffen. Hier kommt sie dann nie unter 1.000 Metern aus dem Becken. Ansonsten erobert sie sich ihre nun (nicht mehr so neue) Heimat mit Nordic Walking-Stöcken, am Wochenende gemeinsam mit ihrem Mann auch per Velo. Das gibt ihr den nötigen Ausgleich, die nötige Fitness. Und das ist es auch, was man in ihrem Beruf benötigt. Nach der Sommerpause geht es nämlich wieder auf große Tour. Darauf freut sich die agile Verkäuferin bereits jetzt.