Der Klimawandel, seine Folgen, die dringende Notwendigkeit, hier besser heute als morgen etwas zu ändern – ist ein wichtiges Thema unserer Zeit. Wenn nicht sogar das wichtigste. Klimaschutz ist vorrangige Aufgabe von Politik und Industrie, aber auch jeder einzelne kann tagtäglich zur Verbesserung des Klimas beitragen. Und sollte das auch unbedingt tun.
Tatsächlich tragen die Landwirte und Winzer einen nicht unerheblichen Teil dazu bei, den Treibhauseffekt zu reduzieren und Sauerstoff zu produzieren. Wie genau und in welchem Ausmaß – hier gibt es die Facts dazu.
CO2 ist notwendiger Bestandteil des Stoffwechsels
Kohlenstoffdioxid oder auch Kohlendioxid bzw. CO2 macht mit nur etwa 0,038% einen geringen Part der Luft aus (Quelle: www.co2-acker.de). Als sogenanntes Treibhausgas absorbiert es einen Teil der von der Erde in die Atmosphäre abgegebenen Wärme und strahlt diese auf die Erde zurück. Dadurch entsteht der natürliche Treibhauseffekt, der für das Gedeihen von Flora und Fauna unentbehrlich ist.
CO2 entsteht dabei auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Wir Menschen und alle anderen Lebewesen atmen es aus, es entsteht bei der Verbrennung von Kohle, Holz, Öl und Gas sowie beim Zerfall toter Organismen. Auch gibt es natürliche CO2-Quellen wie Vulkangase. Nur: Kohlendioxid baut sich nicht selbst ab. Das passiert beispielsweise im Zuge der Photosynthese.
Pflanzen spielen eine wesentliche Rolle bei der Klimaverbesserung
Das Problem: Der Mensch produziert weit mehr CO2 als abgebaut werden kann. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich der globale Anstieg des Treibhausgases vervierfacht (Quelle: Umweltbundesamt). Und es nimmt jährlich zu. Die Konsequenzen: Erderwärmung, Abschmelzen der Gletscher, Anstieg der Meeresspiegel, extreme Wetterphänomene etc. Hinzu kommt, dass natürliche Kohlendioxid-Binder wie Regenwälder ebenfalls immer mehr an Fläche verlieren.
Pflanzen machen genau das Gegenteil vom menschlichen und tierischen Stoffwechsel. Wir atmen Sauerstoff ein und stoßen u.a. CO2 wieder aus. Pflanzen hingegen benötigen CO2, um sich entwickeln und wachsen zu können. Sie filtern das Treibhausgas aus der Luft, nehmen es in ihre Struktur auf und geben es an den Boden ab. Ihr Abfallprodukt ist Sauerstoff. Eine super Strategie für ein besseres Klima!
Nicht jede Pflanze bindet dabei gleich viel CO2. Aber je mehr Pflanzen insgesamt, umso besser. Soviel steht schon mal fest.
Ein Hektar Reben produziert Sauerstoff für etwa 11 Jahre eines Menschenlebens
Nun kommen die Landwirte und Winzer wieder ins Spiel. Weinreben beispielsweise binden pro Hektar 4 Tonnen Kohlendioxid. Für die Pflanzung, Pflege sowie Ernte werden pro Hektar und pro Jahr durchschnittlich etwa 700 kg CO2 freigesetzt. Das ist der Kohlendioxid-Preis für den Anbau von Reben. Bleiben netto etwa 3.300 kg CO2 übrig, die die Weinreben aus der Luft binden.
Darüber hinaus produzieren ein Hektar Reben während ihres Wachstums etwa 2,5 Tonnen Sauerstoff. Was das genau heißt, zeigt folgende Aufrechnung: Der Mensch macht pro Minute etwa 17 Atemzüge und verbraucht dabei jeweils etwa 0,5 Liter Luft. Das macht pro Tag 12.240 Liter Luft. Das entspricht wiederum 490 Liter reinem Sauerstoff (4% der Atemluft) pro Person. Bei einem spezifischen Gewicht von 1,34 kg/m³ verbraucht der Mensch am Ende 0,65 kg reinen Sauerstoff pro Tag. (Quelle: www.co2-acker.de)
Rechnet man die Sauerstoffproduktion eines Hektars Reben mit dem Verbrauch eines Menschen auf, produzieren die Reben den Sauerstoff, den ein normaler Mensch für 3.846 Tage oder fast 11 Jahre seines Lebens benötigt. Eine beeindruckende Tatsache.
Mit anderen Worten: Landwirtschaftliche Nutzflächen sowie Rebflächen haben nicht nur für die Bereitstellung von Nahrungsmitteln einen hohen gesellschaftlichen Wert, sondern leisten auch für unser Klima einen sehr wichtigen Beitrag.