Heinrich Höfflin, erster Kellermeister
„Das gibt wieder einen Jahrhundertjahrgang“
Die Entscheidung, mit dem diesjährigen Herbsten so früh zu starten, war genau die Richtige. Das sehr trockene und warme Jahr hat die Oechslegrade nach oben getrieben. Sehr viel länger hätte man mit der Weinlese gar nicht mehr warten können. Und dann musste auch alles schnell gehen. Durch die Trockenheit sind die Trauben glücklicherweise gesund geblieben. Einzig bei der Menge mussten in diesem Jahr Abstriche gemacht werden. Auch das ist auf die Witterungsbedingungen zurückzuführen. Um die Trauben ohne Schäden in der Winzergenossenschaft anliefern zu können, haben viele Winzer in den Morgenstunden gelesen.
Bereits jetzt kann der Kellermeister sagen, dass es im Burgunderbereich Top-Qualitäten geben wird. Auch der Müller-Thurgau und der Rivaner 2020 werden ganz spezielle Weine. Der einzige Wermutstropfen: in diesem Jahr gibt es keine Edelsüßen. Aber das wird durch die vielen neuen tollen Weine mehr als wett gemacht.
Christian Kanzinger, Abfüllmeister
„Die Maschinen haben super durchgehalten“
Da die Menge der Trauben vergleichsweise geringer ausfiel als in den letzten Jahren, empfand Christian Kanzinger die Weinlese 2020 als relativ entspannend. Die Schichten gingen nicht bis in die Nacht hinein, wie sonst üblich. Das Wichtigste für ihn ist jedoch, dass alles gut gelaufen ist, dass es keinen Maschinen-Ausfall gab. Im 2-Schicht-System ist der Abfüllmeister während der Lese für die Maischetanks und die Pressen zuständig. Hier muss alles reibungslos ablaufen, möglichst ohne Leerlauf. Ein schönes Gefühl, wenn alles geklappt hat. Eine Woche nach der Lese steht Christian Kanzinger dann auch schon bereit zur Abfüllung.
Daniel Schober, Verkauf und Spedition
„Das war mein erstes Mal“
Für Daniel Schober war die Weinlese eine große Herausforderung, denn er war zum ersten Mal dabei. Und das gleich an vorderster Front. Im letzten Jahr hat er noch einem Winzer bei der Lese und Abgabe geholfen, in diesem Jahr stand er auf der anderen Seite, nämlich im Wiegehäusle. Hier hat Daniel Schober stundenweise ausgeholfen, im 2-Schicht-System mit Helmut Reinacher. Eine riesige Verantwortung, die er da hatte. Dementsprechend Respekt hatte er auch davor. Aber zugleich geht ein riesiges Lob an seine Kollegen. Diese haben ihn super an die Hand genommen. Und nicht ein einziges Mal im Regen stehen lassen.
In diesen Wochen hat Daniel Schober jede Menge gelernt. Er hat die Mitglieder kennengelernt, noch mehr hinter die Kulissen geschaut. Eine tolle Zeit für ihn. Und eine prima Erfahrung.
Daniel Maron, Kundenbetreuer & mehr
„Die Weinlese ist immer etwas ganz Besonderes“
Das Herbsten gehört mit zur schönsten Zeit im Jahr. Diese positive Anspannung ist im gesamten Ort zu spüren, so Daniel Maron. Es ist sein dritter Herbst, bei dem er schon dabei ist. Extra dafür hat er den Kranführerschein gemacht. Nun ist er nicht mehr wegzudenken bei dieser wichtigen Arbeit. Auch für ihn war es natürlich viel entspannter als sonst.
Auch der Kontakt zu den Winzern ist Daniel Maron immer sehr wichtig. Es macht ihm Spaß, ein paar Sätze auszutauschen, kurz über Gott und die Welt zu plaudern. Ein spezielles Jahr mit vielen Herausforderungen. Doch die Stimmung unter und mit den Winzern war sehr gut.
Corina Schmidt, Weinküferin
„Wenn man die Ernte geschenkt bekommt, muss man machen“
Herbsten bedeutet lange Tage für die Weinküferin. Es ist eine besondere Zeit, mit die wichtigste im Jahr für sie. Denn wenn die Trauben kommen, muss man machen. Das ist eben nur einmal im Jahr. Corina Schmidt muss sich mit ihren Kollegen um den Traubensaft kümmern, die Hefe zusetzen und den Gärprozess begleiten. Pro Tank erstellt sie eine sogenannte „Geburtsurkunde“. Hier schreibt sie Tag für Tag akribisch auf, wie sich der Oechslegehalt entwickelt. Hier wird die Entwicklung des Mosts bis zum Wein fürsorglich begleitet, gegebenenfalls beeinflusst und überwacht.
In dieser Zeit steht Corina Schmidt auch sehr intensiv im Austausch mit ihren Kollegen, beispielsweise mit den beiden Kellermeistern oder Abfüllmeister Christian Kanzinger. Die Arbeit im Team ist super. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.
Clemens Disch, zweiter Kellermeister
„Schnell, knackig, kurz“
So die Beschreibung vom diesjährigen Herbst. Clemens Disch ist hochzufrieden, wie es gelaufen ist. Sehr schöne Trauben wurden von den Winzern angeliefert. Nun sind er und Heinrich Höfflin fast rund um die Uhr an der Reihe, denn die Trauben müssen sofort verarbeitet werden. Jetzt entscheidet sich, was für ein Wein aus dem Most entsteht. Und hier sind Fachwissen, Fingerspitzengefühl und vielleicht auch ein wenig Bauchgefühl gefragt.
Natürlich gibt es auch Diven unter den Weinen. Solche, die ganz besondere Aufmerksamkeit benötigen. Das wäre beispielsweise der Sauvignon Blanc. Oder auch die spezielle Hand-Maischegärung mit den Cabernet Sauvignon-Trauben.
Wie auch immer, jetzt ist die „heiße Zeit“. Mehr als 30.000 Schritte legen die Kellermeister täglich in ihrem Revier zurück. Das sind ihnen ihre Schützlinge aber allemal wert.
Helmut Reinacher, Einkauf
„Alles war super aufeinander abgestimmt“
In diesem Jahr musste Helmut Reinacher nur einmal nach Hause, als es dunkel war. Die Winzer haben mit der Lese bereits in den frühen Morgenstunden begonnen, so dass sich die Traubenannahme am Abend verkürzt hat. Da die Qualität der Trauben besonders hoch war, war es für die Herren im Wiegehäusle um vieles einfacher. Zudem mussten die Winzer, Corona-bedingt, einen Zettel bei jeder Traubenabgabe ausfüllen. Das erleichterte die Arbeit für Helmut Reinacher und Kollegen enorm, da alles exakt nachvollzogen werden konnte. Die Maschinen liefen perfekt, alles war super aufeinander abgestimmt. Besser kann eine Herbstlese kaum laufen.
Volker Kern, Geschäftsführer
„Wir alle zusammen machen den BÖTZINGER aus“
Der erste Herbst für Volker Kern als Geschäftsführer. Das war ganz besonders aufregend und hat die eine oder andere schlaflose Nacht beschert. Und auch lange Nächte. Da Daniel Schober das erste Mal an der Traubenannahme arbeitete, erhielt dieser nachts Unterstützung vom Geschäftsführer. Ein perfektes Team, das sich da eingespielt hatte.
Die Zufriedenheit von Volker Kern ist nun groß. Ausschließlich qualitativ hochwertige und gesunde Trauben wurden angeliefert. Und das war eine echte Gratwanderung. Man ist eben von der Natur abhängig. Und muss immer wieder das Beste daraus machen. In diesem Jahr hat das Wasser gefehlt. Und an eine temperaturmäßig so heiße Weinlese wie 2020 konnten sich dich Winzer nicht erinnern.
Ein besonderes Lob des Geschäftsführers geht an alle Beteiligten. Insbesondere an das tolle Team vor Ort und an jeden einzelnen Winzer. Alle haben sich an die Vorschriften gehalten. Alles ist perfekt und ohne Zwischenfälle abgelaufen. Und die gegenseitige Unterstützung war bemerkenswert.
Noch einmal betont Volker Kern, dass jeder Einzelne einen wertvollen Beitrag zum Erfolg der Bötzinger Weine leistet. Wir alle sind der BÖTZINGER. Und von daher ist auch wichtig, dass alle an einem Strang ziehen.