Und zwar genau seit 1997. Zuerst war der Weinbau da, dann kam der Spargel dazu. Klaus Jakob ist im Familienbetrieb großgeworden, wo die Produkte aus der Natur schon immer im Vordergrund standen. Der gelernte Gärtner bewirtschaftet etwa 7 ha Reben, kümmert sich um 1,2 ha Spargelfelder, baut Getreide und Mais an, ist im Obstanbau tätig und betreibt eine kleine Brennerei. Und dann sind da noch die Ferienwohnungen, die den Bötzinger Gästen Einblick in ein geschäftiges Hofleben gewähren.
Glücklicherweise steht dem engagierten Landwirt seine Frau zur Seite, die sich insbesondere um die Ferienwohnungen, den Spargelverkauf sowie „alles drumherum“ kümmert. Dann kommt in der Regel noch ein Erntehelfer dazu. Allein würde Klaus Jakob die Arbeit auf dem Feld sonst nicht schaffen. Im letzten Jahr hat er sich mit Studenten während der Spargelernte über Wasser gehalten. Das hat ganz gut geklappt. Alle zwei Tage stand sein kleiner Helfertrupp ab 7.00 Uhr bereit. Somit hatten die Studierenden, die Feldarbeit in der Regel nicht gewohnt sind, immer einen Tag Erholungspause. Ein kluger Schachzug von Klaus Jakob. So waren die Erntehelfer immer gut drauf und motiviert. Der Spargelbauer hofft, auch in diesem Jahr so fahren zu können.
Von April bis Juni dreht sich alles um’s Stangengold - zumindest am Morgen
Denn das Spargelstechen geht jetzt richtig los. Voraussichtlich bis zum 10. Juni. Bis Mitte April war die Ernte nur klein ausgefallen. Fast ausschließlich für den eigenen Verbrauch. Aber wenn das Wetter mitspielt und es die kommenden Wochen wärmer wird, freut sich Klaus Jakob auf eine gute Spargelernte. Jeden Morgen bis etwa 10.00/11.00 Uhr ist er dann beim Spargelstechen auf dem Feld. Dieser wird anschließend auf dem Hof gewaschen und vor Ort von seiner Frau direkt verkauft. Der Hausherr ist in der Zwischenzeit schon auf dem Weg in die Reben.
Weiße und grüne Spargel bietet Familie Jakob an. Der grüne Spargel hat dabei in letzter Zeit ganz schön an Nachfrage zugelegt. Ein Trend, dem auch Klaus Jakob gerecht werden möchte. Im letzten Jahr hat er extra ein neues Spargelfeld angesetzt. Natürlich mit grünem Spargel.
Wenn es um eine Weinempfehlungen für Spargelgerichte geht, steht für den Landwirt fest, dass hier der BÖTZINGER Grauburgunder oder Weißburgunder die beste Figur machen.
Sauvignon Blanc: Genusstraube, Lieblingswein, Alleskönner
Seine Leidenschaft und Liebe im Weinbau allerdings gehört ganz eindeutig dem Sauvignon Blanc. Den hat Klaus Jakob in Bötzingen als erster angebaut. Die Kenntnisse und Informationen dazu holte er sich mit seiner Frau aus erster Hand. Die beiden sind nach Neuseeland gereist und haben sich hier alles angeschaut. Denn hier spielt diese Rebsorte eine wichtige Rolle. Auch auf dem bekanntesten Weingut des Sauvignon Blanc waren sie: Claudy Bay. Dass sie dort keinen Wein verkosten konnten, da alles ausverkauft war, bedauert Klaus Jakob heute noch.
Die Sauvignon Blanc-Traube ist vom Geschmack her die Beste zum Essen. Und natürlich kann man wunderbare Weine daraus gewinnen. Je nach Lesezeit können hier viele verschiedene Charaktere erzielt werden. Darüber hinaus wird diese Traube in der Winzergenossenschaft Bötzingen erfolgreich versektet. Das Ergebnis: der einzigartige Sauvignon Blanc Sekt trocken. Eine echte Rarität unter den Winzersekten.
Weiterhin verarbeitet Klaus Jakob diese schmackhaften Trauben auch in seiner Brennerei. Hier probiert er viel aus. Sein Geheimtipp: der Sauvignon Blanc-Trester, der vier Jahre im Eichenfass gelagert wurde. Ein außergewöhnliches Tröpfchen mit exzellentem Nachgeschmack.
Immer mit Leidenschaft dabei
Als Winzer und Mitglied im Vorstand der Winzergenossenschaft Bötzingen steht Klaus Jakob natürlich hinter den eigenen Weinen. Er ist stolz auf die hochwertigen Produkte. Und immer macht er auch Werbung dafür. Wenn er mit seiner Frau in ihre alte Heimat Richtung Norddeutschland reist, hat er immer etwas Besonderes im Gepäck. Beim letzten Mal war es eine Muskateller Trockenbeerenauslese. Die Resonanz war phänomenal. Und gleichzeitig eine Bestätigung für die Arbeit der Winzer und Kellermeister in Bötzingen.
Eine Lieblingstätigkeit hat der umtriebige Landwirt nicht. Vielleicht ist es die Abwechslung und Vielseitigkeit, die ihm die tägliche Motivation gibt. Was ansteht, muss gemacht werden. Und alles wird mit dem gleichen Engagement und der gleichen Leidenschaft ausgeführt. Am Ende gibt er aber doch noch zu, dass er sich auf manche Arbeiten besonders freut: das Traktorfahren auf einem großen Feld oder das „Basteln“ mit Metall. Bei vielen Dingen muss nämlich selbst Hand angelegt werden. Und beim Konstruieren ist Klaus Jakob mit voller Freude dabei.