Currys sind in aller Munde. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt sie von fruchtig bis feuerscharf. Die Bandbreite und die Variationsmöglichkeiten der südostasiatischen Speise sind dabei so vielfältig wie exotisch. Sie kommt ja schon aus den verschiedensten Ländern: Indien, Pakistan, Malaysia und Thailand. Und die Zutatenliste kann beliebiger kaum sein. Man findet Linsen, Kichererbsen oder Reis als Grundlage. Und dann darf es vegetarisch, vegan oder auch mit Fleisch sein. Hier sind ebenfalls keine Grenzen gesetzt. Die Sauce wird in der Regel aus einer Vielzahl von Gewürzen wie Kurkuma, Koriander, Kreuzkümmel, Ingwer, Kokosmilch etc. zubereitet und verleiht dem Gericht seinen charakteristischen Geschmack. Je nach Land, Gusto und Laune.
Das Wort Curry kommt vom tamilischen Begriff “kari”, das so viel wie “Fleisch” oder “Beilage zum Reis” bedeutet. Im 19. Jahrhundert machten die Engländer während der Kolonialzeit das Wort Curry daraus und verbreiteten die vielfältigen Speisen gleichzeitig in der ganzen Welt. Getrunken werden dazu kann (fast) alles. In den asiatischen Lokalen ist es oft ein Lassi. Die Deutschen lieben aber auch Bier. Oder einen Wein. Und nun ist die große Frage, welcher Wein zum Curry passt.
Nicht der Inhalt, sondern die Schärfe macht‘s
Hier entscheidet nicht, wie eigentlich sehr oft, das Fleisch über die Auswahl des „richtigen“ Weinbegleiters. Bei einem Curry steht der Schärfegrad des Gerichtes im Mittelpunkt der Überlegungen. Dieser sorgt letztlich für den prägnanten Geschmack. Und der Wein sollte im besten Falle nicht dagegenwirken, sondern diesen eher unterstreichen, dezent begleiten, manchmal sogar hervorheben, auf jeden Fall aber die Schärfe ausgleichen.
Regeln für die passenden Weine zu Currys
Die Schärfegrade des Currys sind ausschlaggebend für die Wahl des Weines. Niemals einen säurebetonten Wein mit einem scharfen Gericht kombinieren. Das Ergebnis: beides schmeckt nicht „rund“. Besser ist ein fruchtiger Wein mit leichter Restsüße, denn die Schärfe im Essen balanciert die Süße des Weines aus. Er schmeckt genau richtig, vollmundig und passt perfekt. Das Motto: Je schärfer das Essen, desto süßer der Wein.
Steht bei einem Curry das Wort „Korma“, kann man davon ausgehen, dass das Gericht eher mild ist. Hier ist die Auswahl des Weines am einfachsten, denn dazu passen viele feine Tropfen. Am besten nimmt man einen fruchtigen Weißwein, wie beispielsweise einen Grauburgunder oder Chardonnay. Somit werden die milden Aromen des Gerichts nicht verdeckt. Genauso kommt der Wein gut zur Geltung.
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Currys „Madras“ sind hingegen schon etwas schärfer. Also darf der Wein etwas mehr Restsüße mitbringen. Und einen etwas niedrigeren Alkoholgehalt. Denn alkoholstarke Weine, aber auch ein hoher Säuregrad, verstärken das Brennen der Schärfe im Mund. Hier kommen die Spätlesen ins Spiel. Weine, deren Trauben sehr reif und spät gelesen wurden. Diese definieren sich in einer schönen Fruchtigkeit und bringen genügend Süße mit. Hier wäre beispielsweise ein Silvaner eine gute Wahl. Aber auch ein Sauvignon Blanc, trotz etwas höherem Säuregrad, ist bestens geeignet. Die oftmals thailändischen, süß-sauren Currys beinhalten nicht selten Ananas oder Mango. Und genau diese Aromen werden vom Sauvignon Blanc wieder aufgegriffen. Also ein perfekter Weinbegleiter. Genauso wie der Spätburgunder Rosé oder ein leichter Spätburgunder Rotwein.
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Currys „Vindaloo“ spielen in der obersten Schärfe-Liga. Hier kann man schon mal leicht Feuer spucken. Und denkt in erster Linie an ein Glas Milch oder fruchtigen Lassi. Aber es kann auch ein Wein sein, wenn dieser süß genug ist, also eher feinherb ausgebaut. Mehr Restsüße und weniger Alkohol ist hier die Devise. Beides kann dem Gericht Schärfe herausnehmen. Eine tolle Empfehlung zu extra-scharfen Currys sind allerdings auch Auslesen oder sogar Trockenbeerenauslesen. Die üppige Süße des Dessertweins hat der Schärfe des Currys einiges entgegenzusetzen. Und das im positiven Sinne.
Unsere Bötzinger Weinempfehlung: 2018er Gewürztraminer Auslese oder 2013er Weißer Burgunder Trockenbeerenauslese