Heute: Samuel Lay
Vorbereitung ist alles. So auch bei Samuel Lay. Nicht nur, dass die Saison mit großen Schritten naht, auch kann man jetzt – neben allen notwendigen Arbeiten – phänomenale Tage in den Reben erleben. In diesem Jahr sogar mit Schnee. Eine echte Seltenheit in unseren Breiten, dann auch noch so üppig und über mehrere Tage. Auch die Winzer haben sich über dieses Naturschauspiel gefreut. Ganz nebenbei können sich die Reben für die kommenden Monate erholen und neue Kraft schöpfen. Etwas Schnee und Kälte helfen sogar, in den „Winterschlaf“ zu gehen.
Samuel Lay hat sich im alten Jahr dann auch noch einige Tage der Schnapsbrennerei gewidmet. Im Herbst hatte er schon damit angefangen, aus Müller Thurgau-Trauben den nun vergorenen Restzucker zu destillieren und einen feinen Tresterschnaps zu erzeugen. Ein schönes „Nebenprodukt“, das hier entsteht. Außerdem konnte Samuel mit dieser Arbeit auch der Kälte ein wenig entfliehen und im Warmen seiner Passion nachgehen.
Ein Austausch und ein Schwätzchen gehören immer dazu
Jedes Jahr zum 11. November stehen die Pachtzahlungen für die landwirtschaftlichen Flächen an. Im Falle von Samuel Lay für die gepachteten Weinberge. Viel davon ist heutzutage mit einer Überweisung direkt erledigt. Aber einige der Eigentümer, meist ältere, schätzen noch – ganz traditionell – die Barzahlung. Und sie freuen sich über einen Besuch und ein damit verbundenes kleines Schwätzchen mit dem Winzer. Also macht sich Samuel auf den Weg, um seinen Verpflichtungen nachzukommen und sich über das eine oder andere Thema auszutauschen.
Die natürliche Vielfalt erhalten und pflegen
In den Wintermonaten steht immer auch die Böschungspflege auf dem Programm. Hier werden die Gehölze zurückgeschnitten. Dabei muss darauf geachtet werden, dass Akazien und wilde Brombeeren so gut wie komplett entfernt werden. Beide Pflanzen sind extrem stark und insbesondere dafür bekannt, alle Gewächse drumherum zu überwuchern. Aus diesem Grund ist es notwendig, diese dominanten Arten sauber zu beseitigen. Denn nur so ist der Erhalt der pflanzlichen Vielfalt möglich.
Rebschnitt als wichtiger Start in die Saison
Januar und Februar sind die Monate, in denen die Winzer die Reben schneiden. Eine wichtige Aufgabe. Und eine, die mit sehr viel Geschick, Erfahrung und Wissen durchgeführt werden muss. Es geht darum, dem Rebstock die gewünschte Form zu geben und gleichzeitig eine gute Rute auszuwählen, die in diesem Jahr die Grundlage bildet. Ein wesentliches Kriterium, um letztendlich Ertrag und Qualität der Trauben zu sichern. Jeden Tag ist Samuel Lay jetzt in den Reben. Glücklicherweise kann der Rebschnitt auch teilweise maschinell erledigt werden. Mit dem Vorschneider können die Ruten in der Länge etwa um ein Drittel eingekürzt werden. Eine enorme Erleichterung für das spätere Herausziehen.
Winzer sein ist eher Leidenschaft als Beruf
Mit Beginn eines jeden Jahres blickt der Winzer optimistisch und voller Motivation auf die nächste Herbstsaison. Was wird dieses Jahr bringen? Wie werden die natürlichen Umstände sein? Zeigt sich die Natur den Winzern gegenüber gnädig? Diese und weitere Fragen im Kopf ist Samuel Lay unermüdlich an der Arbeit, an seiner Passion. Und immer wieder ist er am Tüfteln, wie er seine Traubenqualität optimieren kann. Das treibt den Winzer um. Spornt ihn an, jeden Tag sein Bestes zu geben.