Heute: Samuel Lay
Was steht bei Winzer Samuel Lay gerade auf der Tagesordnung? Welche Aufgaben gehören bei ihm zur Saisonvorbereitung?
Nach der Winterarbeit, dem Rebschnitt, ist das Biegen der Triebe die wichtigste Aufgabe eines jeden Winzers im Frühjahr. Nur durch den starken Rückschnitt wird das angestrebte Ziel von Ertrag und Qualität der Trauben erreicht, da der Rebstock nur wenige von ihnen ernähren muss. Darüber hinaus erfolgt im Laufe des Sommers zusätzlich das Ausbrechen ausgewählter Fruchtansätze, um die innere Qualität der übrigen Trauben weiter zu steigern. Was der Winzer zum Erreichen einer hohen Erntequalität alles beachten und welche Vorkehrungen insbesondere Samuel Lay dafür trifft, wird in den nächsten „Tagebuch-Eintragungen“ immer wieder mit aufgegriffen und erläutert.
Auf die Frage hin, für welchen Trieb sich Samuel Lay bei den einzelnen Reben entscheidet, gibt er eine ganz klare Antwort. Dieser muss optimal angewachsen, perfekt ausgereift und nach oben hin gut verholzt sein. Des Weiteren darf der Trieb aber nicht zu dick sein, damit er während des Biegens und Befestigens an den Drahtspalieren nicht bricht. Neben der jahrelangen Erfahrung des Winzers spielt bei der Auswahl des Triebes natürlich auch der sichere Instinkt des Weinbauern eine wesentliche Rolle.
Eine weitere Arbeit im Frühjahr ist das Nachpflanzen abgestorbener Rebstöcke. Hierbei wird die betroffene Rebe ausgegraben und eine neue junge Rebe eingepflanzt.
Immer im Blick: das große Ganze
Jedes Jahr investiert Samuel Lay auch einen Teil seiner Erträge in den Winzerbetrieb. So gibt es auf seinen Rebflächen einige Rebanlagen, deren Pfähle noch aus Holz bestehen und mit der Zeit verwittern. Diese werden nach und nach durch Metallpfähle ersetzt.
Weiterhin gilt es, Altanlagen zu roden und für die Neubepflanzung vorzubereiten. Gleichzeitig wird das Reihenmaß bei den neuen Weinbergen von vorher 1,50 Meter auf 1,80 bis 2,00 Meter Breite verändert. Somit ist gewährleistet, dass die Rebflächen zukünftig auch schlagkräftig mit größeren Maschinen bearbeitet werden können. Die Rebe selbst erhält auf Grund des großzügigeren Reihenabstandes mehr Licht, wodurch eine höhere Photosyntheseleistung ermöglicht wird. Dies hat zur Folge, dass höherwertige Früchte produziert werden können.
Die Investition in die Trauben steht an erster Stelle
Ganze drei Jahre nach der Neubepflanzung ist es für Samuel Lay selbstverständlich, dass bei den jungen Reben das Hauptaugenmerk auf der Entwicklung des Rebstockes liegt und nicht beim Ertrag. Diese sollen ihre Kraft und Energie vielmehr in die Ausbildung starker Wurzeln investieren. Das, so Samuel Lay, bekommt er im Laufe der Jahre von den Reben zurück. Der Rebstock kann so in jungen Jahren genügend Kraft in den Zellaufbau investieren und hat dadurch mehr Reserven, beispielsweise auch für witterungsbedingte Stresssituationen. Denn eine qualitativ hochwertige Ernte ist das Bestreben von Samuel Lay. Aus diesem Grund ist er auch immer wieder auf der Suche nach der optimalen Traube in Form des passenden Klons. Jahrelange Erfahrung und Experimentierfreude geben dem Winzer die Möglichkeit, hier immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren. Das Ergebnis seiner Bemühungen zeigt sich dann im Herbst in gesunden erntereifen Trauben. Und im Endeffekt in einem grandiosen BÖTZINGER.